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speziell die Abstammung der Skorpione anbetrifft, so liegt uns, infolge der außerordentlichen Widerstandsfähigkeit des Chitinpanzers, ein, man darf wohl sagen, vorzügliches paläontologisches Material vor. Von ganz besonderem Interesse ist eine Tiergattung aus dem Obersilur, Palaeophonus, die wir in zwei verhältnismäßig sehr gut erhaltenen Exemplaren aus Gotland und aus Schottland kennen.

Fig. 1. Palaeophonus caledonicus (hunteri), fast dreimal vergrößert. I, Cheliceren; II, Scherenpalpen; III–VI, die vier Beinpaare; at, Atmungsfalten; end, Innenäste der beiden Kämme; gen, Geschlechtsöffnung; pect, kammartiges Organ; st, Sternum. (Nach Pocock.)

Namentlich das letztere Stück, das uns die Unterseite des Körpers, man darf wohl sagen, vorzüglich erhalten zeigt, ist uns für obige Frage von außerordentlichem Wert. Ich gebe hier die von Pocock veröffentlichte[1] Abbildung (auf 1/2 verkleinert) wieder, Fig. 1. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß unsre jetzigen Skorpione mit diesem Tier in genetischem Zusammenhang stehen. Auf den ersten Blick könnte man sogar glauben, Reste eines der jetzt lebenden Skorpione vor sich zu haben. Bei genauerer Betrachtung entdeckt


  1. R. J. Pocock, The Scottish Silurian Scorpion in: The quaterly Journal of microscopical Science N. S. 1901. Vol. 44. p. 291–311.