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der bisherigen Landwirthschaft sein wird. Frankreich kann mehr für das Wohlsein seiner Kinder liefern; folglich soll es auch mehr liefern. Von diesem Verlangen, scheint es, werden die Kinder Frankreichs nicht mehr abstehen.


7.

No. 220.

22. September 1848.
Deutsche Kriegsflotte.

Δ Als Traum lebt eine deutsche Kriegsflotte schon seit Jahren in unserer Presse; endlich scheint es mit den Utopien etwas mehr Ernst zu werden: es laufen nicht nur Beiträge, wenngleich geringe ein, sondern es beschäftigen sich auch sachverständige Männer theoretisch mit dem Plane. Adalbert, Prinz von Preußen (ein Vetter des Königs) entwickelt in einer „Denkschrift über die Bildung einer deutschen Kriegsflotte“ dreierlei Möglichkeiten für Deutschland. Man könne entweder 1) eine Kriegsmarine zu rein defensiver Küstenvertheidigung, oder 2) eine solche zur offensiven Vertheidigung und zum nothwendigsten Schutze des Handels, oder endlich 3) eine selbständige Seemacht schaffen. Der Prinz hat dabei „vorläufig“ bloß Norddeutschland im Auge und macht in Betreff der Küstenverhältnisse des adriatischen Meeres nur die Bemerkung, „daß es für das einige Deutschland von hoher Wichtigkeit sein dürfte, wenn ihm der treffliche österreichische Kriegshafen von Pola, an der Südspitze Istriens, zufiele, da Hafen und Rhede von Triest dermaleinst, abgesehen von dem merkantilischen Vortheile einer deutschen Seemacht schwerlich den Verlust Pola’s ersetzen könnten. Die Eisenbahnverbindung zwischen dem adriatischen Meere und der Ost- und Nordsee würde die Sendung von Matrosen, Vorräthen u. s. w. von einem Meere zum andern in wenigen Tagen möglich machen: gewiß ein wichtiger Umstand für eine künftige deutsche Kriegsmarine.“ Auf eine Kriegsflotte