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JOURNAL DES
OESTERREICHISCHEN LLOYD
TRIEST 1848


1.

Nr. 143.

24. Juni 1848.
Die Deutschen im Osten Deutschlands.

Δ Dass die Landkarte Europa’s in naher Zukunft ein anderes Aussehen haben wird, als sie seit der diplomatischen Eintheilung dieses Welttheils gehabt hat, unterliegt keinem Zweifel; die Schöpfungen der Diplomatie gehen ihrem Untergange entgegen. Welche neuen Gestaltungen sich aber bilden und durch welchen Eintheilungsgrund sie bestimmt werden, das ist vor der Hand noch eine Sache der Vermuthung oder der Prophetie. Indeß sind es doch wiederum die Menschen, die je nach ihren Gedanken und Interessen die künftigen Verhältnisse vorbereiten und darauf hinwirken, daß sie so ausfallen, wie sie ihnen entweder am vernünftigsten oder am zuträglichsten und wünschenswerthesten erscheinen; aus den Plänen und Hoffnungen, welche die Menschen über die Zukunft fassen, gehen ihre Bestrebungen hervor, und diese haben immer auf die Bildung der zukünftigen Dinge mehr oder weniger Einfluß. Jetzt ist z. B. der Plan eines einheitlichen Deutschlands im Schwunge und erfüllt viele deutsche Seelen mit süßen Hoffnungen, ja wohl gar mit Träumereien von einem altfränkischen Kaiserthum. Die Frage läßt sich nicht mehr umgehen und es ist deshalb wichtig zu sehen, in welcher Weise sich verständige Männer über die zu erwartende Zukunft Europa’s auslassen. Einen solchen Beitrag zur