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aus Puente la Reina, eine spanische Predigt, indem er den König anredete und sich allein an ihn zu wenden schien. Als er geendet, predigte ein baskischer Geistlicher dasselbe für die baskischen Zuhörer. Dieß dauerte sehr lange, so daß ich erst gegen ein Uhr zur Audienz kam. Ich trug das erste Mal das carlistische Kriegscostüm, einen eng anschließenden, dunkelblauen kurzen Oberrock mit zwei Reihen gelber Knöpfe, worauf die königliche Lilie von Bourbon mit der Umschrift: Carlos quinto; krapprothe Beinkleider mit schwarzem Besatz und scharlachrothe Boïna mit silberner Troddel. Die weiße Boïna mit schwarzer Troddel war damals ein Abzeichen der Generalität und Adjutantur und ein Vorrecht von Zumalacarregui dem fünften Bataillon von Guipuzcoa gegeben, Chapelchuris deßhalb genannt.

Der König bewohnte den zweiten Stock des Pfarrhauses; zwei kleine Zimmer bildeten sein ganzes Appartement; vor der äußeren Thüre hielten zwei Garde du Corps. Die dienstthuenden Kammerherren, Adjutant und Kammerdiener, befanden sich auf Treppe und Flur. Don José de Villavicencio, Sohn des Marquis de Alcántara, der Liebling

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_041.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)