Seite:DE Hebel Werke 1834 2 185.png

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Mit Federstichen von frisch geschnittenen Federn.

40
Jagt ihn aus dem Bett und von der schlummernden Taube,

Leuchtet ihm, bis es tagt, mit brennendem Siegelwachsflambeau.
Bindet das Bein ihm fest mit Federspulschnüren ans Stuhlbein, –
Jetzt das andere auch, – und also schreib’ er gefesselt
Dreimal der Stunden drei fortan in jeglicher Woche,

45
Die von der Sonnenaxe sich abspinnt, und auf die Erdax

Wirket im ewigen Kreis, und dreimal schreib’ er die Bogen,
Enggefügt die Lettern und aus der untern Zeile
In die obere verfilzt, an seinen Parmenideus.[1]

     Jetzt, Ramsperger, heim! Schon ruft die Wachtel dem Morgen.

50
Und Friesenegger du, dort drüben nieße den Tag an.

  1. Parmenideus, ein Beiname, den Hebel schon zu Lörrach unter seinen Freunden hatte, und mit dem er sich nun selbst in dieser poetischen Epistel bezeichnet.




Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_185.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)