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Bis euch die Kiele entfallen, wie dürre Blätter dem Eichbaum,
Wenn der Novembersturm durch Ast und Wipfel dahin fährt.
Sieh, Ramsperger, wie’s schneit, wie fußhoch die grünende Erde

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Schon mit Federn sich deckt, und von dem Berg die Lavinen

Glitschen nach Rötteln hinab, und Thumringen[1] verschüttet
Nur noch Dächer übrig hat und obere Fenster.
Jetzt stell Boggen und Bütten und Züber so viel in den Pfarrhof,
Als dicht sich reihen mögen, und vor den Fenstern im Garten.

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Siehst du nicht das Gewitter, das schwer am Belchen daherzieht,

Siehst du die schwarzen Wolken mit Tintenstoffgase geschwängert?
Auf! und melke die Wolken in alle Bütten und Boggen.

     Jetzt, ihr belchischen Mächte, weckt mir den schlafenden Special


  1. Thumringen, ein Dorf nahe bei Rötteln, unterhalb des Berges.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_184.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)