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„D’Tugede loß den Engle! Mer sin iez no nit im Himmel!“ –
„Lönt de Chüeihe ’s Heu ab’s Meiers grasige Matte!“ –
„D’Muetter isch e Hex!“ – „Und soll au d’Muetter e Hex sy,

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Muetter hi und Muetter her, und ’s Töchterli willi!“ –

„’s Meidli soll’s gwiß au scho tribe, d’Nochbere sage’s.“ –
„Sel isch en alte Bricht, und dorum chani ’s nit wende.
Winkts mer, se mueß i cho, und heißt es mi näumis, so thuenis.
Luegt’s mer no gar in d’Augen, und chummi em nöcher an Buese,

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wirds mer, i weiß nit wie, und möchti sterbe vor Liebi.

’s isch ke liebliger Gschöpf, aß so ne Hexli, wo iung isch.“ –
     Näumis het d’Muetter gwüßt. Me seit, das Meideli seig gwiß
in sim zwölfte Johr e mol elleinig im Wald gsi,
und heb Erberi g’suecht. Uf eimol hört es e Ruusche,

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und wo’s um si luegt, se stoht in goldige Hoore,
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_048.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)