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1398. Januar 25. Fürst Sigismund I von Anhalt bewidmet den Altar des h. Erasmus und der h. drei Könige in der neuen Capelle der Bartholomäikirche zu Zerbst mit einem halben Wispel Roggen jährlich aus der Feldmark zu Neitholz.

Wir Segemund von Gotes gnaden furste zcu Anhalt und grave von Asschanien bekennen, das wir mit gutem vorberaten mute, mit fulbort unser erben und mit crafft unser fürstlichen gewalt, sunderlich durch Got und durch unser und unser vorfarn ei- dern zele selekeit gegeben und voreygent haben czu deme altare, der in senthe Bartho- lomeus kirchen zcu Cerwest in der nuwen cappellen doselbest in sente Erasmus und der heiligen drier konige ere gestifft und gewiet ist, eynen halben wyspel rogken ier- liches pachtes, gelegen uff der veitmarke zcu Neytholtz, und den ouch vormals der ge- strenge ritter er Wyprecht von Cerwest von uns zcu lehne gehat hat. Denselben halben wyspel roggen ierliches pachtes haben wir recht und redelich gegeven und voreygent zcu deme obengeschreben altar, und nemelich dem pristere, deme der altar gelegen wirt und der en bewart, und geben geinwerteclich und voreygen den halben wyspel roggen zcu eynem rechten eygen, als eygenthumes recht ist, also das der prister, der den obengeschreben altar ordenlich bewart, sal eweclichen haben und behalden den obengeschreben halben wyspel rogken uff der marke zcu Neytholtz zcu rechtem ewigen unde gewissen pachte, und sal em ouch geben und entwerten der, wer desselben gutes gebruchet uff der genanten marke zcu Neitholtz, das er Wyprecht von Cerwest vor von uns zcu lehne gehat hat, und sal em das ouch langen alle iar ierlich uff senthe Mertens tag, als rechter czinse und pachte recht ist. Und wir egenanter furste czu Anhalt haben uns der vorgenanten gutere genczlich vorczegen und abeezicht getan vor uns und unser erben und vor alle unser nochkomelinge und vorczihen uns des ouch geinwerteclich alle des rechten, bethe, czinse, dinst und aller zeubehorunge, und neme- lich alle der anwartünge, angefelle und anspräche, dy wir an deme genanten gute y gehat haben ader hirnochmals an uns ader an unser nochkomelinge ummer gefallen ader ersterben mochte, und treten abe gancz der were und setezen und haben gesatzt mit crafft disses brives den prister, dem der obingeschreben altar gelegen wirt und der en bewart, in dy rechte were des eygenthumes des egenanten gutes, und wir und unser erben wellen denselben prister und syne nochkomelinge mit deme vorgeschreben eygenthum beschermen und befreden glich unsern eigen gutern, und wellen des ire rechte gewere syn, wenne und wo en des not ist, so wir getruwelichst mögen. Mit urkund, das wir und alle unser erben und nochkomelinge dis eygenthum stete und gancz halden wellen, so haben wir unser und unsers furstenthumes groste ingesegel mit gu- tem willen heisen hengen an dissen briff, der gegeben ist noch Gotes gebort driezen- hundert iar in deme achtundneunezegisten iare an senthe Pawels tage des heiligen appostoln, als er bekart wart.

Aus dem Original im Stadtarchive eu Zerbst, mit dem an einem Pergamentbande anhängen- den Beitersiegel des Ausstellers (IV. Taf. IV. 2).

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus. Fünfter Theil. 1380-1400.. Dessau: Emil Barth, 1881, Seite 224. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_5_224.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)