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1366. October 9. Die Aebtissin Adelheid III von Gernrode und ihr Capitel verkaufen den Gernröder Stiftsherren Eberhard Krück und Dietrich von Zerbst neun Vierding Brandenburgisch aus ihren Einkünften zu Wegeleben.

Wy Alheyd van der ghenade Goddes ebdische, Bertha provestinne, Ghertrud de- kinne unde dat capitel ghemeyne tu Gherenrod bekennen openbar in disme ieghenwer- dighen bryve, dat wy eyndrechtichlichen unde met vulbort alle der, dy dartü horen, vorcoft hebben rechte unde redelichen hern Everharde Erüch unde hern Diderike van Cerwist, heren in unseme stichte, neghen virdinghe Brandeborgesch silveres, Quede- lingburgesch wichte unde were, vor achteundetwintich marc Brandeborgisch silveres, dy dar gekart sin in al unses goddeshus nút. Disse negen virdinge geldes de bewise wy densilven heren hern Everhard unde hern Dideric unde oren sallüden, wen si dartü kisen, in al unseme gude, dat wy hebben in velde unde in der stat tû Wegeleve, dar wy sy anwisen unde ore sallúde met disme iegenwerdighen bryve. Van dissen negen virdinghen scolen disse vorbenümde heren her Everhard unde her Dideric alle iar geven dry virdinge Brandenburgisch silveres tü der iartit hern Conrades van Allegod- deshilighen, dem God ghenedich si, in unseme goddeshus, als it eyn wonheyt is. Wen ok disser vorbenante heren hern Everhard unde her Dideric tü kort wirt, so scole wy or deyl, dat is anderhalf marc Brandenborgisch silveres, tü isliches iartit oder tü hochtit, wor si dat tu besceyden, geven an allerleyghe vortoch unde weddersprake. Disse negen virdinghe geldes dy scole wy on geven alleiarlikes up sinthe Gallen dach, dy dar nu nilichest anstände is. Weret dat des nicht en sceghe, so scolen dysilven heren her Ever- hard unde her Dideric oder ore sallüde dy vorbenûmden negen virdinge geldes selven nemen ut der gülde tu Wegele1 up sinthe Merlins dach altühandes darna ane aller- leyghe weddersprake. Weret nu dat dar ienich hindernisse invelle an deme güde, in welker achte dat were, des God nicht en welle, unde on dy negen virding up sinthe Gallen dach nicht beret worden, so geve wy on dy macht, den vorbenûmden tins uttü- pandene geystlich oder wertlik in al unseme güde, dat dar höret in dy ebdighe oder in die provestighe tü Gherenrod. Vortmer so hebben disse vorbenanten heren unde ore sallúde dorch günste unde vrüntscap willen uns dy genade gedan, dat wy alleiar- likes dy vorbescreven gülde mogen wedderkopen, so wy it on oder oren sallüden tü wetende dún up sinthe Johannes dach tü middensomer, unde gheven on dat hovetgûd met deme tinse up sinthe Mertens dach, dy darna allerirst kämpt, also als disse bryf hirvore utwiset um alsodane pennigge, also wy ot on vorkoft hebben. Dat alle disse dinge stede unde gantz werden gehalden, so hebbe wy Alheyd ebdische, Bertha pro- vestinne, Ghertrud dekinne unde dat capitel ghemeyne tu Gherenrod unse iggesegel ghehenget laten an dissen ieghenwerdighen bryf.

Nach Goddes gebort dusent iar dryhundert iar in deme sesundesestichsten iare, an sinthe Dyonisius daghe des hilighen merterers.

Aus dem Original im Haus- und Staatsarchive eu Zerbst, nur mit den an Pergamentbän- dern hängenden Siegeln der Aebtissin (III. Taf. V. 4) und des Capitels (II. Taf. VII. 2). — 1. So im Orig.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus/Band 4. Dessau: Emil Barth, 1879, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_4_232.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)