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selbig ynliegen* und leisten, als ynlegers und leystung recht ist, und nicht auskommen, er habe denn die obgenante anderthalbhundert marck wochenlichs vollkommlich erfüllet und geschaffet und bestalt, dass wir derselben zümblich4 und ungehindert verricht und bezalt werden, als dafür geschrieben ist, und uns alles versessens und versäumtes gelt gentzlich gerichtet und bezalt wird, doch in solcher meynung, wenn er uns unser gelt mit eynander, als viel sein übrig bleibt, bezalt, dass denn beyde pfand und wöchentliche bescheidung ledig seyn sollen on alle Widerrede, und sollen ihm die abtreten und die ihm wiedereinantworten ungehindert. Wer auch sach dass der obgenante herzog herr Ruprecht der iüngere zwischen sanckt Mertens tag stürbe, so sollen die obgenanten unsers herrn des kónigs vehsten, guld und zugehórung gentzlich ledig sein an alles widersprechen. Auch meynen und wollen wir beyderseyt, dass sich der herzog nicht stellen mag und dass ihn niemand6 stellen soll wenn unser herr der kónig, oder wen er mit seynem offenem brive darzu sendet. Auch soll er die obgenante pfandschaft mit aller zugehôrunge in seynen königlichen schirmen haben und halten gleich andern des konigreichs güttern und uns alle, ob wir obgenandt seyn, unser hauptleut und erben und alle leut, edelmanne, bürger und gebauer, die yn derselben pfandschaft gesessen seyn, gnediglichen schirmen. Wer auch dass sich der obgenante herzog her Ruprecht von sanckt Mertens tag dem obgenandtem mit dem obgenantem unserm herrn dem kónig umb die gefengnüss kuntlichen verrichtet und er dem obgenanten hertzogen herrn Ruprecht das bekente mit seinem offen brief, so sollen die obgenante vehsten uns ob- genandten fursten und unsem erben stehen und zu pfand bleiben gleicherweis sampt, ob sanckt Mertens tag vergangen were, es wäre denn dass er ihn vor oder auf den tag in die venckniss zu Wittenberg in die Stadt wider antwortet, als dafür begriffen ist. Er soll auch von Korn, des obgenanten herrn Ruprechts wirte zu Wittenberg, denselben als vor dreyhundert schock breyter groschen kostgeldes brengen und nicht hocber. Ist es under dreyhundert schocken, so soll es also dabey bleiben. Und zu mehrer aller der obgenanten dinge globen wir obgenante Albrecht und Woldemar fursten von Aschanien und grafen zu Anhalt vor uns und1 unse erben mit gutten steten trewen und one alle geferde, dass wir die allgenanten Sachen oben gantz und unverruckt haben und halten wollen dem obgenanten unserm gnadigen herrn, und ob sein nicht were und abginge, do Gott vor sey, ehr dass die vehsten wider in seyne hand kommen, dass wir den an seyner Stadt dem hochgebornem fursten herrn Johansen marggrafe ze Mehren, seynen bruder, unserm lieben schwager, alle die obgenante glübd, als viel der uns und die von Sachsen anruret, in allen punckten, artickeln und meynunge, als dafür begriffen ist, enden und volzichen wollen in gutten steten trewen one gefer, mit urkundt dis briffs versiegelt mit unsern der obgenanten Albrechts und Woldemars fursten von Aschanien und grafen zu Anhalfi ingesiegeln, der geben ist zu Prag, nach Christi ge- burt dreiczenhundert iar darnach in dem dreiundfunfzigsten iare, an sanckt Philips tage.

Aus Sommersberg Silesiac. rer. scriptor. I. 989—990. Vergl. Böhmer regg. Karls IV. Reichs- sachen no. 166 und auch Klöden Waldemar 153—155, der einen ausführlichen Auszug der Urkunde giebt. — Sommersberg: 1. Beeg. — 2. Fehlt. — 3. vûtz. — 4. yn biegen. — 5. zünlich. — 6. niemanst. — 7. Fehlt. — 8. Durch etc. angedeutet.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus/Band 4. Dessau: Emil Barth, 1879, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_4_044.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)