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1348. October 25. Im Felde bei Cottbus. König Karl IV berichtet den Bürgern der Stadt Hagenau über den Verlauf seines Feldzuges gegen den Markgrafen Ludwig von Brandenburg, über die Belehnung des wiedererschienenen Waldemar mit der Mark, sowie des Herzogs Rudolf von Sachsen, des Erzbischofs Otto von Magdeburg und der Grafen von Anhalt mit ihren Reichslehen.

Karl von gots gnaden Roemischer kung, ze allen zeiten merer des reichs und kung ze Beheim. Ez sol wizzen ewer trewin: do wir irfurn, das der hochgeborne Woldmar marggrafe ze Brandemburg und ze Landisperg, des heiligen Roemischen reichs erczkamerer, unsir liber swager und fuerste, ze lande komen were und durch seiner und seinir fruende bete willen uff dem wege waren, im seines landes ze gehelfen, do begegent uns ze Budissin der hochgeborne Fridrich marggraf ze Meissen, unsir liber swager und fuerste, der vormals seine erber botschaft uns gesendet hatte, und irkant uns eyn Roemischen kueng und seinen rechten herren und hat uns gelobit mit guten trewin an eydes stat und mit briefen versichert, das er seine fuerstentum, land und herschefte von uns empfahen welle und uns hulden und swern in unsir stat ze Prag oder andirswo, wo und wenn wir im bescheiden, und uns behulfen ze sein wider all unsir Widersacher, niemand auszenemen. Dornoch erfuern wir, das der vorgenante marggraf Woldmar alle stete und festen der vorgenanten marke innehatte auswendik Frankenford und ettlichen andern cleynen stete enseit der Odir. Do befuel wir Versuchung und irkentnuzze seinir personen manchem fuersten, graven und herren, der ettücher en wol irkant hatt, ee er von land schiet, und do wir von denselbin und ouch von andern frumen erwirdigen leuten gewislich berichtet wurden, das er marggraf Woldmar were, do legt wir uns ze felde fur Frankenford und verbranten in sturme di vorstat alzemal und liezzen dornach aufrichten ein gestuel nahen fuer der stat ze angesicht Ludwigs von Payern, unsers und des reichs fiend und widersachen, und aller der, di mit im in der stat woren, di das wol bescheidinlich gesehen mochten, und verlihen dem vorgenanten marggrafen Woldmar seine fuerstentum, land und leute mit der stymme, di er hat als ein marggrafe ze Brandenburg an der wal eines Roemischen kuengs. Und ouch verlihe wir doselbist dem hochgeborn Rudolfen herzogen ze Sachsen, des heiligen Roemischen reichs erzmareschalk, dem erwirdigen Otten erczbischof ze Meydeburch und den edlen … greven ze Anhalt, unsern liben fuersten, irew lehin, di sy von dem reiche habin, mit unsirm kůnglichin sceptir und mit sulchir schoenheit und zirheit, als billich und gewoenlich ist, und wurden beid in dem sturme und in der zeit, do man di lehen von uns empfing, vil ritter gemacht. Dovon gebiten wir ernstliche ewir trewen, das ir den vorgenanten Woldmar marggrafen, dem alle seine recht von uns widirvaren sein, fuer eynen kůrfuersten haben und halten wollet und niemand anders. Und wizzet, das wir in dem land ze Lusicz von der stat ze Gubin und andirn steten und den besten herren gute teding haben, do uns wol an genuget und zihen fuer uns in dem land und hoffen, das ez uns ergehen solle noch allen unsern willen, wan wir iczunt di stat ze Lůbins gewunen haben, und fuenf wochen in dem land gelegen und noch dorinne legen, und was uns fuerbas widerfert, das wellen wir ewirn trewin alleveg embiten.

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Codex diplomaticus Anhaltinus/Band 3. Dessau: Emil Barth, 1877, Seite 598. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_3_598.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)