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Laut auftun, Herr Schraut, so schlage ich Ihnen den Schädel ein …“

Seine Hoheit machte dazu ein Gesicht, als ob er mir die selbstverständlichste Sache von der Welt auseinandersetzen wollte …

Vor dem rechten Auge funkelte ihm ein Einglas ohne Fassung, und sein gebräuntes, hageres Antlitz zeigte Linien und Kerben, die einen eisenharten Charakter verrieten …

Ich … verbeugte mich …

„Hoheit haben von meiner Seite nichts zu fürchten …“ – Ich wußte kaum, was ich sprach, denn in meinem Hirn rumorte es förmlich …

Wie kam der Prinz so überraschend nach Gülderhall. War etwa die Reise nach Südamerika nur eitel Blendwerk gewesen? Hatte etwa Aarborg nur auf höheren Befehl gehandelt?! Und …

Da sagte Hoheit schon:

„Ich fürchte Sie ebenso wenig wie Ihren Freund, Herr Schraut … Sie werden mir ehrenwörtlich versprechen, dieses Zimmer vorläufig nicht zu verlassen …“

Was sollte ich tun?! Der schwere silberne Leuchter in dieser nervigen Hand war allzu überzeugend, daß hier jeder Widerstand zwecklos sei …

Ich verbeugte mich abermals …

„Wie Sie wünschen, Hoheit … Ich bleibe …“

Er ließ den Leuchter sinken, stellte ihn an seinen Platz zurück …

„Sehr verständig, Herr Schraut … Auf Wiedersehen …“

Er ging … Die Tür klappte … Ich war allein …

Warf mich in den Sessel, den die Krankenschwester innegehabt hatte, als ich angeblich im Fieber darniederlag …

Nette Besserung, diese Rückkehr der hohen Herrschaften!!

Ob diese altadlige Sippe etwa doch mit den drei Schuften im Bunde stand?!

Ich rieb mir die Stirn …

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Dämon Rache. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:D%C3%A4mon_Rache.pdf/53&oldid=- (Version vom 31.7.2018)