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… Beim Abschied hatte ihr Harald die Besuchskarte zurückgegeben …

„Sie haben sich offenbar vergriffen,“ meinte er. „Diese Karte zeigt einen Titel und einen Namen, die mir nicht ganz fremd sind. Die Herzogin Angelina Trapana hat in den letzten Wochen hier in Berlin die Herren Zeitungsreporter förmlich in Atem gehalten. Eine Italienerin, eine Herzogin mit so bezaubernden Extravaganzen war selbst für Berlin eine Rarität. – Wie kamen Sie zu dieser Karte, Fräulein Manara?“

„Auf sehr einfache Art, Herr Harst,“ erwiderte die Diva mit leichtem Achselzucken. „Die Herzogin war vor acht Tagen, als ich noch in Borkum weilte, bei mir, um mich persönlich kennenzulernen. Sie ließ die Karte zurück, und als meine Gesellschaftsdame mir sie gab, schob ich sie hier in mein Handtäschchen. Heute habe ich mich dann in der Tat in der Aufregung vergriffen, und …“

„… Ein Versehen …,“ fiel Harald ihr ins Wort, „das zu belanglos ist, um noch weiter erörtert zu werden. „Immerhin – – noch eine Frage: War die Herzogin nochmals bei Ihnen?“

„Nein … In den heutigen Morgenzeitungen steht übrigens, daß die Duchessa mit ihrem Gatten und Gefolge nach Schweden im Flugzeug abgereist ist …“ –

Gleich darauf rollte ein Auto mit der schönen Frau mit den Gazellenaugen davon …




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Max Schraut: Dämon Rache. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:D%C3%A4mon_Rache.pdf/28&oldid=- (Version vom 31.7.2018)