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mir umsonst meinen verehrlichen Schädel, darüber, was wohl bei diesem nächtlichen ungemütlichen Ausflug herauskommen sollte, – auch darüber, ob Harald hinter diesem Erlebnis Friedrich Schnacks etwas besonderes witterte.

Der Leser weiß bereits, daß ein Gewitter uns überraschte …

Es goß … Und vor uns lag die tote Liese mit dick aufgedunsenem Leib … Vor uns war die Lehmwand mit den Schwalbennestern – zehn Meter entfernt.

Weshalb kauerten wir hier in dieser ungemütlichen Umgebung?! Worauf hoffte Harald?! Etwa darauf, daß der Mann und die Frau hier erscheinen und die Beute holen könnten, oder das Etui suchen?!

Die Zeit schlich. Das Gewitter ging vorüber … Der Morgen graute. Zwischen den hellen Wolkenfetzen lugte die Sonne hindurch. Nun schaute ich mich genauer in diesem großen Erdloch um. Eigentlich war’s ja mehr eine Lehmgrube. Nur an der Ostseite bemerkte ich an dem steilen Abhang ein paar Stellen, wo weißer Sand zu Tage trat.

Harst erhob sich, schüttelte die Tropfen von seinem Gummimantel, schlug den Kragen herab und holte sein Zigarettenetui hervor, bot mir eine Mirakulum an und schritt auf die tote Liese zu. Ich folgte. Nun würde mein Freund wohl endlich den Mund aufmachen, hoffte ich …

Und – irrte mich … Er blieb stumm. Aber er wiegte mehrmals den Kopf hin und her, als er das arme Pferd betrachtete …

Bis ich fragte: „Dir fällt etwas auf?“

„Ja … Siehst du die blutgefüllten Nüstern, mein Alter?“

„Gewiß …“

„Und siehst du, daß Friedrich Schnack etwa hier in dieser Bodenvertiefung gesessen haben muß, vor der nach der Ostwand zu eine Reihe großer Steine wie eine Schutzmauer sich hinzieht?“

Ich wurde aufmerksam…

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Max Schraut: Dämon Rache. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:D%C3%A4mon_Rache.pdf/11&oldid=- (Version vom 31.7.2018)