26. Das Gärtlein.
Kind. Ich komm, euch zu begießen,
Ihr Blümchen, roth und blau;
Der milde Himmelsthau
Will nicht hernieder fließen.
Du kleine Gärtnerin;
Du trägst uns in den Sinn
Am Abend und am Morgen.
Wir wollen gern dir blühen,
Am Sonntag dann, da sammelst
Du uns zum Sträußchen ein.
27. Der Namenstag.
Kinder. Lieber Vater, sieh, wir bringen
Dir hier was zum Namenstag.
O, daß es dich freuen mag!
Auch ein Liedchen laßt uns singen:
Der uns auch die Mutter gab.
Beide wird er uns erhalten,
Nie nimmt seine Güte ab.“
Vater. Kinder, nehmt des Vaters Segen
Wandelt stets auf Gottes Wegen,
Fromm sei euer Kindersinn;
Wilhelm August Corrodi: Fünfzig Fabeln und Bilder aus der Jugendwelt. Zürich 1876, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Corrodi-Fabeln_und_Bilder.djvu/52&oldid=- (Version vom 17.8.2016)