Seite:Conradus Pfettisheims Gedicht über die Burgunderkriege.djvu/029

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Er lag al do gar one macht
Im ellend wie ein ander.
Also endt sich die selbe nacht
Der ander allexander.

440
Sechczehen heren fing man do[1],

Die muosten pfennig switzen,
Sie frowtent sich, das sie also
Bym leben blibbent sitzen.

Sie logent jn dem feld gestrowt

445
Die doten / vil on cleyder,

Der sinen keyner sich deß herfrowt,
Sie ruofftent: «leyder! leyder!»

Man fand den fürsten von burgund
Dot ligen uff dem felde,

450
Etlicher weynen do begund.

Gott geb jm ewige selde!

Sin diener kanten jn ser wol,
Dar zuo sin eygen knabe.
In nansse als man billich sol

455
Brocht man den lyb zuo grabe[2].


Diß ding hat als verhenget got
Vnd hat für vns gestritten.
Syt er vns nuon Erhöret hot
Wöllen wir jn fürbaß bitten.

460
Die wyl man lag vor nüß der stat,

Zuo straßburg ward geordent;
Gar früntlich man die priester batt,
Gewillig sie do wordent,

Das man zuor wochen einen tag

465
Solt früg vor allen dingen

In pfarren vmb den sesten slag
Ein mess vmb friden singen.


  1. Ebd. S. 118.
  2. Schilling II, 116, 114.