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Er zoch für granso offembor[1],

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Man ward im wider streben,

Irs lebens er sy tröstet vor[2],
Sü soltens im vff gebenn.

Fierhundert swytzer[3] gingen haruß
Frölich vff das gedinge[4],

225
Er sahe sy an. glich als ein struß

Vnd schuoff, das man sy hinge.

Syt daz er semlich schand beging
Beschein im nie kein glücke.
Als er die frummen lütt erhing

230
Sin vnglück ward gar dicke.


Do sumte man sich nicht zuo lang,
Das selb was ouch das beste;
Es kam dar zuo, im geschach getrang,
Man sucht in in dem neste.

235
Er sluog vmb sich ein wagenburg,

Mit mancherley geschütze;
Dar in do lag er als ein türck,
Man ging doran mit witze.

Vff einen samstag[5] fügt es sich,

240
Man wolts nicht mer vercziehen,

Man czoch zuo im gar ritterlich.
Er sprach, man solt nicht fliehen.

Die swytzer knüwten vff ir knu,
Sie bettent do von hertzen,

245
Dar noch schrey man: «do hy! do hy!»

Fürbasser was kein schertzenn.


  1. Januar und Februar 1476 (Schilling I, 353).
  2. Schilling I, 368, Anm. 2.
  3. Der Dichter verwendet den Namen «Schweizer» arglos, ohne eine Ahnung davon zu haben, wie verpönt er bei den Eidgenossen dazumal war. Der «Strassburgische Meistergesang», von dem W. Oechsli im Jahrbuch für Schweiz. Geschichte 42 (1917), S. 196 spricht, ist das vorliegende Gedicht des Conradus Pfettisheim. Vergl. oben S. 6, Anmerkung 14.
  4. = Versprechen, Uebereinkunft.
  5. 2. März 1476 (Schilling II, 375 ff.).