Dar noch zuor nehsten summer zyt
Begund man wider reysenn,
Es wordent gar vill armer lütt,
Ouch wittwen vnde weisenn.
In einer kurtzen wyle,
Gransen, blamont mit keim verdrosß,
Dar zuo ein statt hieß lyle[1].
Disen nutz gewann er dor an,
Als seit gar mancher clappermann[2]
Wie wol er kriegen kunde.
Die vnsern komen frisch zuo huß,
Es was jn wol hergangenn,
Ouch was ir keir gefangenn.
Sü lobten got von hymmelrich
Mitt siner werden güte,
Das er so gar genediclich
Dar noch zoh hertzog karle ein fart
Vnd wolt die swytzer bröugen[3].
Man meint, er wolt gon mimpelgart,
Gar bald ward er sich öugenn[4].
Man macht sich hin zuo strossen.
Vmb sicherung ließ man in der stat
Vierhundert Eydgenossen.
- ↑ Grandson wurde am 30. April 1475 erobert (Schilling I, 219), Blamont am 9. August (Schilling I, 260), L’Isle zwischen dem 18. und 20. Juli (Schilling I, 247). Vielleicht verwechselt der Dichter Grandson mit Granges, das am 25. Juli gewonnen wurde (Schilling I, 248).
- ↑ = Schwätzer.
- ↑ = verspotten, grosstun. Schweiz. Idiotikon V, 516, 519. Die Konstruktion ist sonderbar.
- ↑ = zeigen.
Konrad Pfettisheim: Reimchronik über die Burgunderkriege . 1477, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Conradus_Pfettisheims_Gedicht_%C3%BCber_die_Burgunderkriege.djvu/018&oldid=- (Version vom 17.8.2016)