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Die Seinen und zu einen Closter geben,
Der Herren genandt der Observant;
Herr Johannes Frau starb auch zur hand,
Zu Röbell sie begraben leit,
Herr Johann starb auch in kurtzer Zeit,
Zu Dobberan begraben ward,
Sein Begraff ziereten auch die Farth,
Barnim Hertzog von Stettin,
Albrecht von Mecklenburg wolt da sin,
Dazu von Werla, Nicla, Johann
Von seinen Söhnen hört fortan.

Das VIII. Capitel.
Von seinen Söhnen, Herren Nicolaus, Herren Bernhardt und seinen Töchtern.

ER liess zween Söhne wohlgestalt
Die freyten beyde ohn Aufzog bald,Nicolai Filii et filiae.
Zwo Schwestern von Holstein waren gebohren,
Graff Johannis Tochter auserkohren,
Bernard zehlet fort, Johann,
Metze, [1] Mizisla, Metza gewann
Heinrich von Mecklenburg fort zum Manne,
Nicolaus der liess zweene Söhne fort danne
Laurentz, Johann und Catharin
Nahm den Hertzog von Belgersdorf fin
Mizisla, welche Metze Schwester was,
Zu Eldena im Closter den Orden besass.

Das IX. Capitel.
Von Herr Lorentz Herr Nicolaus Sohne.

LAurentz der war gut und milde Laurentius.
Frede wohnet in seinen Schilde,
Mechtild nahm zum ehelichen Gemahl,
Gnese, Janicken Tochter der Wendischen Zahl,
Davon so zehlet Männliches Schlecht
Baltzer, Johann, Nicolaus, Wilhelm recht.
Und starb darnach zu seiner Frist,
Zu Güstrau er begraben ist.

Das X. Capitel.
Von Herrn Balthasar und Johann seinen Söhnen, dann Herr Niclaus und Herr Wilhelm sturben jung.

NIcolaus und Wilhelm storben jung,
Baltzar, der hatte guten Bedung Balthasar et Johannes.
Hertzog Magnus von Mecklenburg Tochter nam,
Die starb ihm bald, zu Güstrau kam,
Den Herren begegneten darnach Streit,
Von Lübeck, er machte sie Geldes queit,
Nicht lange er nam von Schlesswig gut
Hedwig gebohren wohlgemuth,
Starb aber bald ohn Kind darnach,
Zu Güstrau liegt deme Ungemach,
Herr Johann in kurtzen Tagen bald,
[638] Zum Tode folget dergestalt,
Des Hertzog von Lauenburg Tochter fin,
Sein Frau nicht liess eine Kindlin.

Das XI. Capitel.
Von Herrn Johann Herrn Bernhard Bruder.

JOhann Herr Bernhards Bruder fin Johannes, Bernhardi frater.
Ein Herr genant von Guarin,
Aller Tugend voll von Art
Nahm Gnese Janicken Schwester zart,
Davon er zeuget nach der Bahn,
Niclaus, Christoph, Virian
Und zuletzte Wilhelm gut,
Mislavam und Agnet wohlgemuth,
Die erste liess Abtissin zu Quedlenburg eben,
Agnet zu Malchau im Closter ihr Leben.

Das XII. Capitel.
Von Herrn Nicolaus, Christoph und Wilhelm.

HErr Nicolaus der was Adelicher Mass
Nachdem er dann das Land besass, Nicolaus, Christoph, Wilhelmus.
Und sah das fest beschweret mit Geldt,
Er macht desto ringer sein Gezelt,
Löset was verstanden war,
Bracht wieder zusammen in kurtzen Jahr,
Frau Sophie nahm von Wollgast schon,
Ein Witwe Königs Erichs, König Albrechts Sohn,
Davon zeuget Fräulein Judith guth,
Die nahm Heinrich von Mecklenburg wohl gemuth,
Nicht lange Sophia starb in GOtt,
Christoph nahm auch ein Frau aus Rath, al. Noth.
Und blieb doch sunder Erben recht,
Erschlagen bey Meygeburg von Mercker Geschlecht,
Zu Röbell der begraben ward,
Herr Wilhelm in der Jugend zart,
Lernet die Buchstab in Böhmen zu Prage,
Zu Güstrau darnach nahm Wohnungs Lage,
Ein Probst der Kirche Cicilie reich
Sein Stamm der war vergangen gleich,
So nahm er durch seiner Freunde Rath,
Aus Päbstlicher Gnade von Fürstlichen Staat,
Annen gebohrnen von Anhalt fein,
Kein Erbe ihm liess darumme die Sein,
Ihm freyeten Sophie von Pommern gebohrn
Ein Tochter Cathrin war auserkohrn
Ihm zeuget, darnach so starb der Hild,
So ward begraben Speer und Schild,
Der Wendischen Herren, die Herrschafft kam,
An Stargard, und Mecklenburg nam,
Die waren Heinrich und Johann genant,
Catharin Sie gaben nach der Hand,
Zwantzig tausend silbern Marck,
Ihrem Vätter Herr Barnim sünder argk,
Ihrem Mutter Bruder zahleten sie das Geld,
Und löseten also beyde Städte und Feld.

Ende des andern Buchs.


Das dritte Buch.

Liber III.

Von den Herren der Kissinern genandt von Rostock, und wie Herr Burwin,
Herrn Burwins Sohn, der erste Herr von Rostock gewest.
[s 1]

Dynastia Rostochiensis.

Das erste Capitel.

[637] BUrwin[s 2] davon ist obvernommen,
Der hat ein Burwin[s 3], ist kommen Burewinus, Kissinorum primus Dynasta.
[638] Erstlich an der Rostocker Land,[s 4]
Tugendhafft und in Ehren bekand,


  1. Die Mässige, a Metz, veteri Francico i. e. modus, mensura, Maasse. Immetze apud Notkerum est unmässig, mezhafft, moderate. Plura de hoc vocabulo et de mali hodierni sensus ratione vocis Metze vide in Antiquitatibus Mecklenb. Adde observata apud Schilterum, Wachterum, Frenzelium, ceteros.

Anmerkungen Wikisource

  1. Linie Heinrich Borwin III. (Rostock)
  2. Heinrich Borwin II.
  3. Heinrich Borwin III.
  4. Herrschaft Rostock - entstand nach der Ersten Mecklenburgischen Hauptlandesteilung nach dem Tod von Heinrich Borwin II. im Jahr 1226
Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Marschalk: Chronicon der mecklenburgischen Regenten. Martini, Leipzig 1739, Seite 637. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Chronicon_der_mecklenburgischen_Regenten_637.jpg&oldid=- (Version vom 28.7.2023)