Seite:Chronica Herwigsdorff.djvu/4

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Wohl Ehrwürdiger, Großachtbahrer und
Wohlgelahrter Herr Magister,
Insonders Vielgeliebter und sehr Werthgeschätzter
Herr Beicht-Vater,

ICh unterstehe mich einer grossen Kühnheit, daß ich seinen Werthesten Nahmen dieser Historischen Beschreibung vorgesetzet habe: und zwar habe ich dieses gethan, mich des schändlichen Lasters des Undancks zu entreissen. Denn wenn ich bedencke, wie er meinen seel. Vater und mir, mit den zu dieser Chronica gehörigen Nachrichten, bey sonst gantz überhäufter Amts-Arbeit, behülflich gewesen, so ist zwar der Wille bey mir vielmahl gewesen, meine schuldige Danckbarkeit thätlich sehen zu lassen, aber ich bin zu unvermögend darzu gewesen, biß ich mir endlich vorgenommen mein danckbahres Gemüthe, auf diese Art an den Tag zu legen. Ich übergebe und Dedicire Ihm diese von meinem Vater seeligen angefangene, und von mir mit der Hülffe des lieben GOttes zu Ende gebrachte, Herwigsdorffer Chronica, und lebe der gäntzlichen Hoffnung, daß dieses schlechte papierne Praesent, von meiner schlechten Person wird geneigt auf und angenommen werden. Wohl Ehrwürdiger Herr Beichtvater, mein hertzlicher Wunsch gehet dahin, daß der grosse Beherrscher Himmels und der Erden, der liebe GOtt, Ihn und Seine Liebwertheste Fr. Eheliebste, Frau Johanna Emerentia, gebohrne Mayin, mit aller selbst gewünschten Glückseeligkeit an Seel und Leib, zeitlich und ewig begnadigen und beseeligen wolle. Womit verbleibe

Herwigsdorff
den 28. August
Anno 1737.
Meines vielgeliebten und sehr Werthgeschätzten
Herrn Beichtvaters

gehorsamstes Beichtkind

Gotthülff Traugott Eckarth.