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Zittau bey denen Kauff- und Handels-Leuthen wieder verconsumiren. Darneben giebt es auch verschiedne Tag-Arbeiter, Kleiber, Steinbrecher, Schneider, Zimmerleute, Haarboden Macher, Becker, Vieh-Schlächter, ein Todten-Gräber. etc.

VI. Die Mühlen.

Deren sind 2. alle Beyde in der Scheibe an der Mandau.

1) Die Stege-Mühle, hat den Nahmen vielleicht von dem Gemeinstege, so nahe dabey über die Mandau gehet, gleich wo sich Mitteldorff und die Scheibe scheiden. An. 1453 hat der Edle Herr Stephan von Gersdorff dem Prior und gantzen Convent des Closters Oybin verkaufft, diese Mühle um 26 Zittauische Marck, mit der Zusage, daß er von dem Jährlichen Zinß des Korns zum Altar, als eines Scheffels in die Kirche zu Herwigsdorff freyen wolle, welcher Scheffel nachmahls durch sein Stephan Gersdorffs Absterben also verblieben. Und also haben beniemte Patres die Mühle besessen, biß An. 1546 Donnerstags nach Matthiä, da damahliger Prior Christophorus Ottomann, nebst seinen Conventualen, dieselbe dem Herrn Syndico in Zittau, Herrn Conrad Neseno verkaufft. Carpzov. fol. 153. Nach dessen Absterben kam die Mühle an seine 5 Söhne, Conradum, Willhelmum, Johannem, Victorinum und Christophorum, davon verkauffte Conrad seinen 5ten Theil an Bürgermeister Nicol Dornspachen An. 1567. den 10 Junii vor 150 Thaler baar Geld. Anitzo hat 2 Theile von der Mühle, Tit. der Herr Obrist Leutnant von Carlowitz auf Rennersdorff, etc. welcher solche zwey Theile mit des Tit. seeligen Herrn Hoffraths Neseni auf Rennersdorff, wohlmeritirten Bürgermeisters in Zittau, nachgelassenen Frauen Wittwen Christianen Sophien, gebohrnen Noackin erheurathet hat. Ein Theil davon gehöret dem Closter in Zittau, und der vierdte Theil Tit. Herrn M. Gottfried Christian von Lanckischen, wohlmeritirten Prediger zu Schwerta. Sonst hat die Mühle 4 Gänge.