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Bildern der heiligen Familie anbringen müssen, stören die Illusion.

Erlaubt dagegen sind die Liebkosungen und Huldigungen, die dem heiligen Kinde in der Familie gewidmet werden, die zärtliche Sorge um dasselbe. Ferner die sinnige Beschäftigung des heiligen Kindes mit den Personen und Gegenständen, die sich ihm darbieten, insbesondere seine Huld gegen den kleinen Täufer, oder die Betrachtung, die er einem Geschenke widmet. Dabei ist es immer würdiger, eine symbolische Beziehung anzubringen, als blos an ein gewöhnliches kindisches Vergnügen zu denken. Das Spiel mit dem Apfel, der Taube, dem Lämmchen z. B. ist schicklicher, weil es symbolisch ist, als das Langen nach einer hellrothen Kirsche oder Nelke.

Das Verhalten des Christkinds allein, seine spezielle Beziehung zur Mutter, ferner die Symbolik, die sich an seine Geburt, an die Flucht nach Aegypten und an die Ruhe in Aegypten knüpft, erfordern besondere Artikel.


Fass.

In einem Fass auf christlichen Sarkophagen sieht Münter (christl. Sinnbilder 47.) ein Sinnbild der Einheit. Die Dauben, aus denen das Fass gefügt ist, bedeuten ihm die einigen Familien- oder Gemeindeglieder. Eine wohl nicht ganz genügende Erklärung. Vielleicht ist eher an die Kelterung zu denken. – Ein Fass ist Attribut der heiligen Antonia, weil sie in einem erstickt wurde.


Fasten

war bei den Juden die Erinnerung an das lange Fasten in der Wüste, und hatte zugleich den Zweck, Mässigung beim Volke zu fördern. Dem vierzigtägigen Fasten vor Ostern stand im frühen Mittelalter auch noch ein vierzigtägiges nach Martini zur Seite, daher die Völlerei und Narrethei der

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Erster Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 269. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_I_269.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)