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weht über sie hin und bläst ihnen Odem ein. So, spricht der Herr, will ich einst eure Gräber aufthun und euch wieder bringen in’s gelobte Land.

Sodann malt der Prophet das Bild des idealen Tempels aus, voll Ahnung des Christenthums; denn im 47. Kapitel heisst es: unter der Schwelle des Tempels gegen Morgen werde ein Strom herausfliessen, der in’s todte Meer sich ergiessend dasselbe wieder gesund und zu süssem Wasser machen, der überall Segen und Fruchtbarkeit hervorrufen werde und in dem unzählige Fische leben würden, an den Ufern aber würden eine Menge Fischer stehen und die Netze ausbreiten. Dies scheint mir nur sinnbildlich verstanden und auf den Segen des Christenthums bezogen werden zu müssen. Fischer waren die Apostel, Christus selbst nannte sich einen Menschenfischer; unter den Fischen versteht die spätere Symbolik durchgängig die im Wasser Getauften oder Christen. – Das Attribut Ezechiels ist ein Thor mit Thürmen, Sinnbild seines idealen Tempels.

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Erster Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 265. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_I_265.jpg&oldid=- (Version vom 14.9.2022)