Seite:Christliche Symbolik (Menzel) I 102.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

gegenüber, das der Bathseba, aus dem die Sünde entspringt, und das der Susanna, in dem sich die Tugend bewährt.

Von Constantin dem Grossen sagt die Legende, er habe sich in frischem Menschenblut gebadet, um eine Krankheit los zu werden, aber vergebens, bis er, durch eine Vision bewogen, das Bad der Taufe brauchte. Beschreibung von Rom III, 1. 538. – Von der heiligen Katharina von Genua sagt die Legende, sie sey so in Gottes Liebe entbrannt gewesen, dass, wenn sie nur den Fuss in’s Bad setzte, das Wasser siedete. – Die heilige Cäcilia wurde im heissen Bade erstickt. Bei der Christenverfolgung in Japan stürzte man die Christen zu Hunderten in ein von Natur siedend heisses Wasser. Kämpfer, Japan I. 122.

Der heilige Patrik in Irland überfiel die beiden heidnischen Prinzessinnen Ethura und Fethlimia im Bade, bekehrte sie und taufte sie gleich in demselben Wasser, die irdische Reinigung in eine himmlische verwandelnd. Th. Moore, Geschichte von Irland I. 260. Der heilige Jakob von Nisibi wurde, als er sittsam und mit niedergeschlagenen Augen an einem Flusse, worin Mädchen badeten, vorbeiging, von diesen verhöhnt; auf sein Gebet aber wurden sie in hässliche alte Weiber mit grauen Haaren verwandelt.


Bär.

In der Bibel und christlichen Legende erscheint der Bär gutmüthig und dienstbar. Bekannt ist die Geschichte des Propheten Elisa, den wegen seiner Kahlheit böse Kinder verspotteten, worauf zwei Bären hervorkamen und die Kinder frassen. 2. Könige 2, 24.

Als Retter tritt der Bär ferner auf in der Legende des heiligen Cerbonius, der im Amphitheater einem Bären vorgeworfen, aber von ihm geliebkost wurde; der heiligen Euphemia, der es ebenso erging; der heiligen Ceroyra, die von einem Neger geschändet werden sollte, aber von einem Bären gerettet wurde. Ebenso der heiligen Columba.


Empfohlene Zitierweise:
Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Erster Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_I_102.jpg&oldid=- (Version vom 20.8.2021)