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Acta SS. 28. Mai. — Gleicher Schmach unterzog sich bekanntlich auch der grosse Franciscus von Assisi und Johannes de Deo in Spanien.

Ein weibliches Beispiel gleicher Art ist Agatha a Cruce, eine spanische Nonne des 16ten Jahrhunderts. Sie litt in ihrer Jugend grosse Noth und Verfolgung, wurde auch noch im Kloster verleumdet, mehrmals verstossen und unschuldig der allgemeinen Verachtung preisgegeben, blieb aber immer standhaft und geduldig und suchte die Leiden, die ihr wider Willen angethan wurden, noch durch die zu übertreffen, die sie freiwillig litt, indem sie sich auf alle Art kasteite und acht Jahre lang sich nicht einmal den Schlaf gönnte. Görres, Gesch. der Mystik I. 421.


Schmetterlinge

haben in der christlichen Symbolik nicht ursprünglich die Bedeutung der altgriechischen Psyche. Da indess ihre Entpuppung ein gutes Sinnbild der Auferstehung des Leibes ist, so findet man sie zuweilen auch auf christlichen Gräbern angebracht, offenbar entlehnt aus dem heidnischen Alterthum. — Weisse Schmetterlinge kommen jährlich aus dem Grabe des heiligen Torpes, Acta SS. 17. Mai. Schmetterlinge umkreisen in grosser Menge das Sterbebett des heiligen Vinzenz Ferrer. Görres, Mystik II. 224. Darunter sind aber nicht Seelen Verstorbener zu verstehen, sondern diese theilnehmenden Thiere erscheinen nur der Magie unterworfen, welche die Nähe des Heiligen auf die Natur übt. In der Legende der heiligen Rosa von Lima wird eines weiss- und schwarzgefleckten Schmetterlings gedacht, der sie in der Jugend umflogen habe, zum Zeichen, dass sie eine Dominicanerin (in schwarz und weisser Tracht) werden würde.


Schmied.

Gott selbst heisst in altdeutschen Dichtungen „der Schmied vom Oberlande“, d. h. der Schmied im Himmel,

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Zweiter Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 336. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_II_336.jpg&oldid=- (Version vom 17.12.2022)