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aber nur eine Menge Kranker und Bettler: das seyen die, durch welche man Schätze im Himmel erwerbe. Der Kaiser liess ihn nackt auf einem eisernen Roste braten. 10. August. Die Spanier rühmen sich, er sey ihr Landsmann. Deshalb ehrte ihn auch Philipp II. so hoch, indem er bei einem Sturm auf der See gelobte, wenn er davonkäme, dem heiligen Laurentius eine riesenhafte Kirche zu bauen, die so viele Quartiere und Höfe haben sollte, als der Rost Quadrate. Diesen Wunderbau führte er wirklich im berühmten Escurial auf.


Roth,

die Königsfarbe, daher auf Kirchenbildern Gott Vater den Purpurmantel trägt und eben so Christus in seiner königlichen Würde. Roth ist aber auch die Blutfarbe und darum die Farbe der Richter. Wenn Christus im rothen Mantel beim Weltgericht thront, trägt er die Farbe in doppelter Eigenschaft als König und Richter. Als Blutfarbe ist Roth auch die Farbe aller Martyrer. Daher die Kirchen wie an den hohen Freudenfesten mit dem königlichen Purpur, so an den Tagen der Martyrer mit der Blutfarbe drapirt werden. Kreuser, Kirchenbau II. 159.


Rothkehlchen.

Von diesem friedlichen kleinen Vogel glaubt man, wenn er eine menschliche Leiche im Walde finde, decke er sie mit Moos und Blumen zu. Schmidt, Anmerkungen zum Shakespeare S. 422. Curiositäten VIII. 241. Büsching, Volkssagen S. 396. – In der Bretagne glaubt man, dieser Vogel habe sich auf den Dornenkranz des Heilands gesetzt, und mit seinem kleinen Schnabel die Dornen weggepickt, damit Er weniger Schmerzen leide. Keller, bretagn. Volkslieder S. 248.

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Zweiter Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 289. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_II_289.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)