Seite:Christliche Symbolik (Menzel) II 219.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Der Pfeil bedeutet aber auch die geistige Waffe in Gottes Dienst. „Gott hat mich zu seinem reinen Pfeil gemacht und mich in seinen Köcher gesteckt," heisst es bei Jes. 49, 2.

Unter den Heiligen, die mit Pfeilen getödtet wurden, sind am berühmtesten der heilige Sebastian und die h. Ursula mit ihren 11,000 Jungfrauen, ferner der h. Edmund, Lambertus, Petrus Thomas; desgleichen die neuentdeckte, in Italien hochverehrte h. Filumena. Vom h. Philemon sagen die acta SS. zum 8. März, die auf ihn geschossenen Pfeile seyen in der Luft hängen geblieben. Der h. Otto von Bamberg schmiedete die Pfeile, die zu einem Kriege bestimmt waren, für den Bau einer Kirche zu Nägeln um. Alle diese Heiligen haben den Pfeil zum gewöhnlichen Attribut. — Ein durch den Kopf geschossener Pfeil bezeichnet den heiligen Jacob von Bergamo, den die Arianer auf diese Art tödteten. 4. Mai.

Abu Naovas, ein tyrannischer König in Arabien, verfolgte die Christen und liess einst einen ihrer ungenannten Heiligen (wie den heiligen Sebastian), an einen Baum gebunden, mit einem Pfeilregen beschiessen. Aber kein Pfeil traf, bis der Heilige dem König sagte: „Schiesse du selbst einmal im Namen meines Gottes!" Als der König dies that, traf ihn der Pfeil in’s Herz. Dieses Wunder bekehrte alle Schützen, nur den König nicht, der alle Jene in einer Grube verbrennen liess. Herbelot.


Pferd.

Das Pferd tritt in der heiligen Schrift nirgends bedeutsam hervor, ausgenommen in der Offenbarung Johannis Cap. 6. Hier treten vier Rosse mit vier schrecklichen Reitern als Personificationen des göttlichen Zornes und Vollstrecker der göttlichen Gerichte auf. Zuerst das weisse Pferd mit dem gekrönten Reiter, der den Bogen führt, der auszieht und überwindet. Zweitens das rothe Ross und der Reiter darauf mit dem Schwert, der den Frieden von der Erde nimmt und

Empfohlene Zitierweise:
Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Zweiter Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_II_219.jpg&oldid=- (Version vom 20.1.2023)