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malte David zu Marseille und Annibal Caracci in England. Passavant 270. Wie er für die Kranken betet, malte auch Rubens zu Aalst. Wie er die Pestkranken pflegt und heilt, malte Procaccini in Dresden, Tintoretto in der Gallerie Lichtenstein. Mit zwei Kindern malte ihn Andrea del Sarto in Florenz. Wie er Almosen austheilt, Annibal Caracci in Dresden.

Wie der Hund seine Wunde leckt, malte Spagnoletto im Escurial; mit dem Hunde in einer schönen Landschaft malte ihn auch Mostaert, gest. von Sadeler. Wie ein Engel seine Wunde heilt, malte Schiedone im Pallast Doria und Annibal Caracci in England (Passavant 204. 271.). Ein unziemliches Bild dagegen malte Tintoretto, nämlich die Ankunft des Heiligen im Himmel, wo Gott Vater selbst ihn umarmt. Vasari V. 60.

Borromeo ist eine alte, am Lago maggiore begüterte Familie, von welcher die Inseln dieses See’s die borromeischen heissen, die durch ihre Schönheit so berühmte Isola bella und Isola madre. Der berühmteste des Geschlechts war Carlo Borromeo, Erzbischof von Mailand und Cardinal († 1584), ausgezeichnet durch seine frommen Stiftungen, durch den Edelmuth, mit dem er bei der grossen Pest in Mailand persönlich Hülfe und Trost ertheilte und keine Gefahr scheute, durch strengsten Lebenswandel und Kasteiungen etc., hauptsächlich aber durch den unermüdlichen Eifer und die Art und Weise, mit denen er der Reformation entgegenarbeitete, indem er der katholischen Welt die Tugend und strenge Sittlichkeit zurückgeben wollte, deren lüderliche Verscherzung die Reformation hervorgerufen hatte. Nach der Volkssage bannte er die Pest in eine Marmorsäule zu Mailand, wo sie noch jetzt an einer Beule zu sehen ist. Keyssler, Reise S. 279. — Im Dom zu Mailand ist ihm eine prächtige Grabkapelle errichtet mit silbernen Basreliefs, die sein Leben darstellen. Vgl. Millin, Lombardie I. 82 f. Zu Arona am Ufer des Lago maggiore steht seine Statue von Erz und Erzplatten, 66 Fuss hoch, das Piedestal 46 Fuss, zusammen 112 Fuss. Millin

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Zweiter Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_II_210.jpg&oldid=- (Version vom 19.1.2023)