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in Oel sott, im Jahr 160, 10. Juli, haben wir eine berühmte Darstellung von Raphael. Vgl. Wessenberg, christl. Bilder II. 396. Vasari III. 2. 322. Als geistliches Schauspiel ist sie behandelt von dem Franzosen Causin und nach ihm von Andreas Gryphius. — Als sie im Kerker des letzten Kindes genass und vor Schmerzen schrie, rief man ihr zu: „Wie wirst du erst unter der Marter schreien!" Aber sie antwortete: „Heute leidet die Natur in mir, morgen aber Christus.“ Und so gab sie auch unter der Marter keinen Schmerzenslaut von sich. Man hat sie die christliche Niobe genannt. Noch verwandter ist sie der Mutter der Maccabäer. Rousseau hat sie in seinen Legenden S. 16. besungen. — Die heilige Symphorosa wurde zu Tivoli bei Rom unter Hadrian als Christin ertränkt, und ihre sieben Söhne wurden gespiesst, der älteste am Halse, der zweite an der Brust, und so fort. 18. Juli.

Sophia mit ihren drei Töchtern, Fides, Charitas und Spes, ist allegorisch die Weisheit als Mutter der Tugenden Glaube, Liebe, Hoffnung.

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Zweiter Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_II_151.jpg&oldid=- (Version vom 8.1.2023)