Seite:Christliche Symbolik (Menzel) II 134.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Nachkommen vererbte. Eisenmenger, entdecktes Judenthum I. 448. Auch wird der von Noah dem Cham auferlegte Fluch, dass alle seine Nachkommen Knechte werden sollten, auf die Negersklaverei bezogen. Einige haben auch schon unter dem Kainszeichen die schwarze Haut verstehen wollen.

Nach christlichem Begriff aber sind alle Menschen, ohne Unterschied der Nation und Hautfarbe, zum Heil berufen. Darum gab man den heiligen drei Königen die symbolische Bedeutung von Vertretern der drei Welttheile und Hauptracen, und führte in der Kirchenmalerei den Gebrauch ein, den dritten und jüngsten König als Mohren zu malen. Auch zum Apostel Philipp kam ein Mohr, sich von ihm taufen zu lassen. Als Mohr in ritterlicher Rüstung wird der heilige Mauritius, desgleichen der heilige Victor gemalt. Die heilige Einsiedlerin Maria von Aegypten ist gleichfalls schwarz wie eine Mohrin, aber nur vom Sonnenbrand der Wüste. Unter den Sibyllen wurde Agrippina schwarz gemalt, aber die Künstler haben sich immer bestrebt, Geist und hohen Seelenadel in dieses dunkle Gesicht zu legen.


Monate.

Jeder Monat hat seinen Aposteltag, jeden Monat beherrscht ein Apostel. Diese Aposteltage sind: der 10. Januar = Paulus; der 22. Februar = Petrus; der 24. Februar, für den März = Mathias; der 1. Mai, für den April = Philippus; der 1. Mai = Jacobus minor; der 11. Juni = Barnabas; der 25. Juli = Jacobus major; der 24. August = Bartholomäus; der 21. September = Matthäus; der 28. October = Simon; der 10. November = Andreas; der 29. Dezember = Thomas. An die Verbindung der Apostel mit den Monaten knüpft sich Symbolik. Paulus beginnt die Reihe der Monate, weil er der erste unter den Aposteln ist; Petrus waltet unter dem Zeichen des Wassermanns, weil er über das Meer Christo entgegenging und ein Fischer war, vielleicht auch weil er Herr der Kirche und aller Getauften ist; auch wird seine

Empfohlene Zitierweise:
Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Zweiter Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_II_134.jpg&oldid=- (Version vom 2.4.2020)