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überwundenen Dschinnen in das äusserste Grenzgebirge der Erde, Kaf genannt. Nun wurde aber Iblis selber übermüthig, trotzte Gott und verwandelte sich mit den Seinen dadurch in Diws (böse Geister, Teufel, zum Unterschied von den Dschinnen, Riesen). Gott schuf nun den Adam, in der Hoffnung, die Menschen würden besser seyn, als Dschinnen und Diws. Beide letzteren sollten das neue Geschöpf anbeten. Sükkradsch (siehe Herbelot s. v.), der Fürst der Dschinnen, that es und huldigte dem Adam, Iblis aber that es nicht, und wurde deshalb von Gott in die Hölle gestürzt. Vgl. auch Herbelot s. v. Eblis, und v. Hammer, persische Redekünste S. 21. — Nach dem jüdischen Sohar war Sammael (Lucifer) ursprünglich ein Seraph mit sechs Flügeln.

Der Engelsturz ist oft in kecken Teufelsgruppen gemalt worden. Ganz eigenthümlich aber erscheint ein altes griechisches Bild, auf dem die stürzenden Engel oben noch schön sind, allmählig immer hässlicher und erst unten zu vollendeten Teufeln werden. Didron, man. p. 77. Ganz eben so malte sie Bos.

Weil Lucifer der Lichtträger heisst, wird Christus selbst der wahre Lucifer genannt, in einer Hymne des Hilarius. Königsfeld, lat. Hymnen S. 2.


Luftspiegelung.

„Die Pracht der Palläste Babels, die in voller Wirklichkeit vor euch steht, wird wie ein Hauch verschwinden. Das zarte Luftgebilde, das ihr in der Wüste verschmachtend hoffnungsvoll vor euch sehet und nicht erreichet, wird dennoch einmal Wirklichkeit werden.“ Vgl. d. Art. Jesaias.

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Zweiter Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_II_048.jpg&oldid=- (Version vom 11.9.2022)