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CAMILLE PISSARRO, FLUSSLANDSCHAFT BEI PONTOISE


CAMILLE PISSARRO
von
JULIUS MEIER-GRAEFE



DURET schrieb 1878: Wenn die Kohl- und Salatköpfe aus dem Gemüsegarten Pissarros alt geworden sein werden, wird man in ihnen den Stil und die Poesie entdecken. Der erste Teil der Prophezeiung ist in Erfüllung gegangen. Ein Vierteljahrhundert giebt heute hinreichenden Abstand für die Leute schwersten Kalibers, auch für den Pissarro der Kohlköpfe; ja man meint fast, der Abstand sei hier schon zu gross. Das Regime der Kohlköpfe, der Enthusiasmus für den Natureifer der grossen Generation hat seine Würze verloren. Nur wo er zum Stil führt, begeistern wir uns noch für ihn; nur wo grosse Werke von der Kunst berichten, freut uns ihre Natur. Hat Pissarro dieses Postulat erfüllt? Hat er Stil? Gehört er zu den Grossen, deren Bilder alt werden? –

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Julius Meier-Graefe: Camille Pissarro. Cassirer, Berlin 1904, Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Camille_Pissarro_(Julius_Meier-Graefe).pdf/1&oldid=- (Version vom 31.7.2018)