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das Registrieren nicht versteht, so ist das nicht der deutschen Orgeln Schuld. Wer Herrn Burneys Anmerkung über der deutschen Meynung vom Pedale Seite 217 im dritten Bande liest, den muß die Lust ankommen, Herrn Burney das zu antworten, was Scarlatti zum Herrn l’Augier über seine zehn Finger sagte. In Italien hängen die Pedale freilich an den Manualen, und gehn, (wie vermuthlich auch in England) mit dem kleinen Finger der Linkenhand einen Gang. Und dann machts nur eine nothdürftige Verstärkung, und ist wie der Violon in einem Conterte, der doch gewiß nicht einmal entbehrlich ist. – Nach Bachs Grundsätzen ist das Pedal nothwendig, wenn die Orgel in ihrer wahren Manier gespielt, und nicht zum Clavier herabgesetzt werden soll. Wenn ein wirklicher Meister die Orgel spielt, so hebt das Pedal die grössesten Gedanken ungemein, und giebt der Musik eine so hohe Majestät, die kein ander Instrument je hervorbringen kann. Hätte Herr Burney doch einmal den hällischen Bach spielen gehört, zu einer Zeit, da ihn nicht der Geist der algebraischen Künste trieb!

S. 35. (Wohlgewähltes Mittel u. s. w.) Seckendorf in seiner Hist. Luther. führt einige Lieder an, die solche Wirkung thaten; in