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muß ich sagen, daß es dem sehr ungleich ist, woran wir Christen in unsern Kirchen gewöhnt sind.

Ich muß Amsterdam nicht eher verlassen, bis ich angezeigt habe, daß wegen des Zufalls, daß das Theater abgebrannt ist, und wegen der Jahrszeit, zwar weder Schauspiele noch Concerte zu sehen oder zu hören waren, daß man mir aber gesagt hat, daß im Winter viele öffentliche und Privatconcerte in dieser Stadt gehalten würden. Signor Raimondi, ein Italiäner und Herr Esser, ein Niederländer, sind seit Locatellis Tode hier die besten Violinisten gewesen. Hier ist auch ein italiänischer Kaufmann, Signor Sarti, welcher ein vortreflicher Flötenist seyn soll. Die französische Truppe Komödianten, welche hier spielten, als das Theater noch stund, sind noch nicht entlassen, sondern bekommen noch immer ihren halben Gehalt. Im Ganzen scheint Amsterdam für Leute, die hier keine Geschäfte haben, eben kein Aufenthalt von vielem Zeitvertreibe zu seyn. Es giebt hier für diese so wenig Lustbarkeiten zu sehen, und der handelnde Theil der Einwohner ist hier so geschäftig, daß die Einen für die Andern sehr unschickliche Gesellschafter zu seyn scheinen.


Harlem.


Ich weiß auf meiner Reise wenige Dinge, die ich begieriger zu sehn gewesen, als die berühmte