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Ich habe den Bau der Tasten eines Claviers am Glockenspiele, und die Art, wie sie tracktirt werden, schon bey dem zu Ghent beschrieben. Dieses zu Amsterdam hat drey volle Octaven, mit allen Semitonien, im Manual, und zwey Octaven im Pedal. Jede Taste für die reine Klangfolge im C dur steht einen Fuß lang hervor. Die dazwischen liegenden halben Töne, sind einige Zoll höher und einen halben Fuß kürzer. Zwischen allen Claves ist ein starker Tastenbreiter Zwischenraum, nemlich ungefehr anderthalb Zoll, damit der Spieler mit der Faust nicht zwey zugleich berühren müsse.

Ausser den Glockenspielen mit Clavieren, sind auch die andern, welche von einem Uhrwerk getrieben werden, sehr berühmt. Die kupferne Walze, worauf die Stücke gesetzt sind, wiegt 4474 Pfund und hat 7200 festgemachte Steften, welche, im Umdrehen der Walze den Hammern der Glocken die Bewegung geben. Wenn Ihro Hochmögenden Geschmack und Sparsamkeit zu Rathe gezogen hatten, so hätten sie für die Hälfte der ersten Auslage der Kosten dieser so kostbaren Maschine, mit dem nöthigen Aufwande des Unterhaltens, des neuen Setzens, und der beständigen Aufsicht, eine der schönsten Kapellen in Europa unterhalten können. Wer aber an Klappermusik seine Freude finden kann, braucht und verdient keine bessre. Es wird schwerlich eine reformirte