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grade Linie zwischen dem Wahren und Falschen zu ziehen.

Herr Quantz erzählte mir, daß das erste Concert, welches der König gestern Abend gespielt, vor zwanzig Jahren gemacht worden, und die andern beyden schon vor vierzig. Wenn man dieses, und zugleich das grosse Verlangen eines jeden Komponisten in Erwägung zieht, sich vor seinen Vorgängern auszuzeichnen; so haben sich diese Concerte sehr gut gehalten. Sie enthielten Züge sowohl von Melodie als Harmonie, welche unverwöhnten Ohren zu allen Zeiten und an allen Orten gefallen müssen.

Ausser den dreyhundert Concerten, welche Se. Majestät nach der Reihe spielt, hat er beynahe eben so viele Solo’s, welche eben auf die Art an die Reihe kommen. Ein hundert ungefehr davon hat der König selbst gemacht, und die Uebrigen sind vom Herrn Quantz.

Herr Quantz und sein königlicher Scholar haben an ihren Flöten zwey Disklappen, und durch diese, und vermittelst eines beweglichen Korks in dem Oberstücke können sie, wie Herr Quantz sagt, allen Unvollkommenheiten des Instruments, in Ansehung der falschen Temperatur, abhelfen.