Heinrich Brugsch: Uebereinstimmung einer Hieroglyphischen Inschrift von Philae, mit dem griechischen und demotischen Anfangs-Texte des Dekretes von Rosette | |
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hatte; (wörtlich: habend gemacht gut es). Nichts ist aber nunmehr leichter einzusehen, als dass die Hieroglyphen (O) denselben Sinn haben, in denen sich zuerst das causative S (entsprechend dem dem. Verbum eR, machen) verbunden mit der sodann folgenden und im Young etwas undeutlich gezeichneten Hieroglyphe für gut, wohlthätig (der Theorbe) bemerklich macht[1]. Beide zusammen geben also den Begriff des Verschönerns, und gehen der Gruppe für Aegypten vorher, während derselbe entsprechende dem. Ausdruck dem KMI nachfolgt, dafür aber mit dem Affix des Pron. pers. III. pers. masc. sing. F (es, nämlich Aegypten) versehen ist. Das demotische stimmt somit mit den Hieroglyphen überein, während der gr. Text die Idee des Verschönerns nicht hat.
Der griechische Theil des Rosette-Dekretes beendet darauf die erste Zeile mit den Worten: καὶ τὰ πρὸς τοὺς, woran sich die zweite anschliesst mit: θεοὺς εὐσεβοῦς. Die entsprechende Uebersetzung des demotischen Textes lautet „wie ein Wohlthäter MuNK N(ofre), (dieselben Zeichen, womit im demotischen sonst Euergetes bezeichnet wird) wohlgesonnen in seinem Herzen (OK eM (HET)-F) für die Götter. Genau dem entsprechend bietet unsere Inschrift von Philae 1, die Gruppe Q für die Bezeichnung Wohlthäter dar. wodurch auch in den Hieroglyphen der Titel gewisser Ptolemäer „Euergetes“ ausgedrückt wird, wie ich es anderswo nachweisen werde. Es folgt sodann 2, ein undeutliches Zeichen, (R) welches zweifelsohne dem demotischen „wohlgesonnen“ entspricht. Die dritte Gruppe (S) bestehend aus den Lautzeichen für Sch und R, drückt eine Präposition SCHaR aus, welche der griechischen πρὸς, wie viele andere Beispiele beweisen, wirklich am Nächsten kommt (Siehe Champ. Gr. Eg. p. 474), und 4, mit den bekannten Hieroglyphen der Gruppe T verbunden, denselben Sinn giebt, wie πρὸς mit dem Substantiv τοὺς θεοὺς, d. h. „für die Götter.“ – Ueber die Bedeutung der hieroglyphischen
- ↑ Mit Anwendung derselben Zeichen Sa N(OFRE) für den genannten Begriff wird der König Psammetichus (Hieroglyphics, Tab. 63) genannt Sa N(ofre) TO β (S. No. 15), d. h. welcher verschönert hat die beiden Welten, grade wie nach der Uebersetzung Hermapions vom Ramesses gesagt wird: ἀγλαοποιήσας Ἡλίου πόλιν und später ἐκόσμησεν Ἡλίου πόλιν.