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einer späteren, umfangreicheren Abhandlung über den demotischen Text der Inschriften von Rosette und Philae vorbehalte.

Nur über den Ort, wo unsere Inschrift aufgefunden war, will ich zuvor noch weniges erwähnen.

Die Unterschriften in dem englischen Werke belehren uns, dass die Hieroglyphen auf der Thürpfoste am Eingange eines kleinen Tempels in Philae standen, ohne dass indess derselbe genauer bezeichnet würde. Zu gleicher Zeit wird aus demselben Tempel folgende griechische Inschrift angeführt:

Βασιλεὺς Πτολεμαίος καὶ βασίλισσα Κλεοπάτρα
θεοὶ Ἐπιφανεῖς καὶ Πτολεμαίος ὁ υἱὸς Ἀσκληπιῷ,

(Der König Ptolemäus und die Königin Kleopatra die Götter Epiphanes und Ptolemäus der Sohn dem Aesculap) welche Hr. Letronne in dem Recueil des inscriptions Grecques et Latines de l’Egypte p. 7 und folg. näher erklärt, bei welcher Gelegenheit er genauer den Fundort beschreibt. En avant, sagt er, du grand propylon du temple d’Isis à Philes, entre ce Propylon et le portique oriental, est un petit édifice maintenant presque enfoui. Salt le fit déblayer, et il trouva au-dessous de la porte l’inscription suivante. (Es folgt nun obige Inschrift). Somit erhalten wir aus der Angabe des französischen Gelehrten eine genauere Bestimmung des Ortes auch für die hieroglyphische Inschrift, zu der wir hiermit übergehen.

Die erste mit dem Buchstaben A bezeichnete Gruppe, womit die Hieroglyphen beginnen, entspricht dem griechischen Βασιλεύοντος der J. v. R. und dem demotischen SuΤen, König; der Sinn ist mithin „der König“ oder „als König war.“ Der göttliche Sperber, das Sinnbild des Gottes Horus, geschmückt mit dem vollständigen Kopfschmucke der Krone Pschent, so wie der neben demselben befindliche Diskus des Sonnengottes Re oder Phre, dienen zum Ausdruck dieser Idee; wenngleich wohl nicht in Abrede zu stellen ist, dass diese Uebersetzung gemäss des griechischen und demotischen Originals die kürzeste, nicht aber wie wir es später an einem anderen Beispiel sehen werden, die allerwörtlichste ist. Der Sperber selbst steht auf dem sog. königlichen Banner, dessen inneres Feld je zwei Doppellinien quer durchschneiden und das sonst in den hieroglyphischen Inschriften der älteren