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armer Mann, der mich zu fangen Lust hätte, um mich mit einem halben Dutzend unglücklicher Kameraden an einem Weidenring morgen auf den Markt zu bringen. Vorsicht ist die Mutter der Weisheit, also husch, Hans! hinter den Busch!

(Er versteckt sich.)


Zweite Scene.
Knöpfle (als reisender Schneider kommt herein gesprungen).
Knöpfle.
Lied Nr. 2.

Hopsa hopsa, immer weiter, immer heiter durch die Welt;
Sticht die Nadel, hält der Fade, dann ischt Alles wohl beschtellt.
Bin i gleich ein Schnick-Schnack Schneider,
Hört’ i sage doch, daß Kleider
Leute machen dann und wann.
D’rum bin i befugt zu lache,
Weil i Kleider weiß zu mache,
Sind mer alle unterthan!

(Spricht.)

Indesse scheint mir beinah’, i hab’ mi vom richtige Weg verirrt. I woiß nit, da sieht’s a Bisle seltsam aus. Ma könnt’ wirkli vor lauter Bäum’ de Wald nimmi sehe, wenigschtens nit, wo er aufhöre thuat. – Und lauter Nadelholz! A passende Gegend für einen Ritter von der Nadel, aber doch bei untergehender Sonn’ onheimli g’nug, um schier a Bisle Herzklopfe z’kriege. I woiß nit, mir isch so elektromagnetisch z’ Muth, als wär’ i in einem Zauberrevierle, mei luschtig Schneiderblut kommt in so a eigenthümliche Stockung, – i könnt’

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Franz Bonn: Der verzauberte Frosch. Breitkopf und Härtel, Leipzig [ca. 1875], Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bonn_Der_verzauberte_Frosch.djvu/9&oldid=- (Version vom 31.7.2018)