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so müde wär’. (Setzt sich auf einen Stamm links.) Sie redeten auf dem ganzen Wege heimlich miteinander und sagten auch, sie brächten vielleicht ein Brüderlein mit aus dem Walde. Ein Brüderlein! ich hab’ es nicht gekannt. Man hat mir erzählt, es sei aus dem Vaterhause fort, als ich noch in der Wiege lag, und seitdem ist es nicht mehr heimgekommen. O, könnt’ ich mein Brüderlein nur einmal sehen, wie freut’ ich mich darauf! O Gott! wo nur die Schwestern bleiben? Die Sonne beginnt schon sich zu neigen und es wird Abend. Die Angst trieb mich herein in den Wald, meine Schwesterlein zu suchen, und nun hab’ ich den Weg verloren. O heilige Mutter Maria! laß mich meine Schwestern wiederfinden und den Weg nach Hause zu meinem Vaterle, ehe es Nacht wird. Ich will nur wieder umkehren, wo ich herkam; denn wird es dunkel, so find’ ich den Weg gar nicht mehr.

(Steht auf und will gehen.)
Hans
(der Mariechen bemerkt und stille beobachtet hat, ruft):
Mariechen!
Mariechen
(sich nach der entgegengesetzten Seite wendend und den Frosch nicht bemerkend).

War mir’s doch, als rief mich wer beim Namen! Es ist so unheimlich hier, man sieht kaum ein Stücklein vom lieben blauen Himmel. Ich muß fort, ich will heim und dem Vater sagen, daß er die Schwestern suche.

Hans.

Mariechen, liebes Schwesterlein! Flieh, flieh was Du kannst!

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Franz Bonn: Der verzauberte Frosch. Breitkopf und Härtel, Leipzig [ca. 1875], Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bonn_Der_verzauberte_Frosch.djvu/31&oldid=- (Version vom 31.7.2018)