Bauremädle, und weil i a gschickts Schneiderle bin, han i mir aus mein Tornischter a paar Hemdle und a paar Tüchle zuma Röckle schnell z’sammageknaudelt, und bin jetzt da, als des sauberschte Bauremädle, was mer sehe ka. I wollt, i hätt a Spiegele, daß i mi selber anschaue könnt. O du pfiffiger Zaubermeischter! Di will i scho kriege. I hab’ deine Finte los, und kenn mi aus in deine Schlich. Für was han i des ganze Gschpräch belauscht, als daß i jetzt wois, um was sich die Gschicht handelt. Nit neugierig sei, des ischt die ganze Kunscht. Und die Freud, wenn i dem Förschter sei Hänsle wiederbring! Mir soll koin Pröble zu schwer werde, i halt’s aus als a tapfers Mädle, die gar nit woiß, was Neugierd ischt.
Horch! was isch jetzt des wieder? Die kann a mal schö singe. Des isch die Fee, richtig, die den Zauberer nit leide ka! Mit dera möcht’ i glei a Wörtle reda, damit i woiß, ob mer in meiner Kleidung den Schneider no raus kennt. Des is gscheit, sie geht da grad na, auf mi zu. Wart, jetzt mach’ i mi recht niedli.
Was seh’ ich? Wiederum ein Menschenkind, (Freundlich.) Was suchst Du, Kleine – hier im tiefen Wald?
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Franz Bonn: Der verzauberte Frosch. Breitkopf und Härtel, Leipzig [ca. 1875], Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bonn_Der_verzauberte_Frosch.djvu/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)