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Hans.

Guter Freund! O wie freu’ ich mich, endlich einen Menschen zu finden, dem ich mein Leid klagen, durch den ich meinem Vater und meinen lieben Schwestern Grüße schicken kann.

Knöpfle.

Ja, so red’ nur und sag’ mir’s, wie Du a Fröschle worn bischt, Du lieb’s Förschterhänsle. Wenn mer Di g’fragt hat, was D’ wern willscht, hascht immer g’sagt, a Professerle, und jetzt bischt a grüns Laubfröschle! Und a Spiegel hat Di so weit bracht! Ja verzähl nur, wie isch denn g’wese mit dem Spiegel?

Hans.

O Knöpfle! Du weißt, ich war immer so eitel und hab’ nichts lieber gesehen, als mein Bild im Spiegel. So oft mir’s auch mein Mütterlein verboten hat, immer hab’ ich wieder in den Spiegel geguckt. O, ich hab’ mein Schicksal tausendmal verdient, weil ich meinem guten Mütterl nicht gefolgt und ihr so viel Verdruß gemacht hab’.

Knöpfle.

Laß jetzt Dei moralisch Katzejämmerle und sag mer nur, wi i Dir helfe ka!

Hans.

Führ’ meine Schwestern daher an die Grenze des Zauberwaldes, damit ich sie wiederseh’ und mit ihnen plaudern kann und sag’ meinem Vater – doch still, der Zauberer kommt! Wenn er bei Dir mich träfe, wär’ ich des Todes. – Lebe wohl!

(Ab.)
Knöpfle.

Da springt er fort. I muß saga, i hätt’ nit glaubt, daß mer si mit ama oifache Fröschle so gut unterhalte ka. Aha! da kommt der Herr Geischterkönig.


Empfohlene Zitierweise:
Franz Bonn: Der verzauberte Frosch. Breitkopf und Härtel, Leipzig [ca. 1875], Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bonn_Der_verzauberte_Frosch.djvu/18&oldid=- (Version vom 31.7.2018)