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Schneiderle! A Krötle hat doch a Bäuchle, a Schneiderle isch spindeldürr; a Krötle find’t überall was z’esse und z’trinke, a Schneiderle isch meistentheils hongrig und durschtig; dem Krötle ischt älles reacht, ema echte Schneiderle ischt aber gar nix reacht. I ha koi Väterle und koi Müaterle, koi Schwesterle und koi Brüderle me uf der Welt! I ka’s rischkire. Freili woiß mer nit, wie lang i a Krötle bleibe muß! A paar Jährle wollt’ i mir’s schon g’falle lau; aber mein ganz Lebtag lang, des will überlegt sei! Ach, wie die Speise dufte, so süß wie Neckar und Ambrosius, und des Weinle! Knöpfle! Knöpfle, i glaub’, Du bischt die längste Zeit a Schneiderle g’wese!

(Er nähert sich dem Tisch.)

Rieche werd mer wohl dürfe, ohne daß oim glei des G’sicht verwandelt wird! O des ischt herrli! A gozig’s Bröckle kann mer uf koin Fall schade. I probir’s!

(Er will an den Tisch und essen. In diesem Augenblick springt Hans aus dem Dickicht. Knöpfle fährt erschrocken zurück.)


Fünfte Scene.
Knöpfle. Hans.
Hans.
Quack!
Knöpfle.

Ja, was isch denn des für a grüner Leibhusar?

Hans
(leise).
Quack, quack!
Knöpfle.

A Fröschle! Noi, des is scho a Frosch, und a g’waltig großer no dazu! Am End’ au a verzaubert’s Schneiderle!

Empfohlene Zitierweise:
Franz Bonn: Der verzauberte Frosch. Breitkopf und Härtel, Leipzig [ca. 1875], Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bonn_Der_verzauberte_Frosch.djvu/14&oldid=- (Version vom 31.7.2018)