Schneiderle! A Krötle hat doch a Bäuchle, a Schneiderle isch spindeldürr; a Krötle find’t überall was z’esse und z’trinke, a Schneiderle isch meistentheils hongrig und durschtig; dem Krötle ischt älles reacht, ema echte Schneiderle ischt aber gar nix reacht. I ha koi Väterle und koi Müaterle, koi Schwesterle und koi Brüderle me uf der Welt! I ka’s rischkire. Freili woiß mer nit, wie lang i a Krötle bleibe muß! A paar Jährle wollt’ i mir’s schon g’falle lau; aber mein ganz Lebtag lang, des will überlegt sei! Ach, wie die Speise dufte, so süß wie Neckar und Ambrosius, und des Weinle! Knöpfle! Knöpfle, i glaub’, Du bischt die längste Zeit a Schneiderle g’wese!
Rieche werd mer wohl dürfe, ohne daß oim glei des G’sicht verwandelt wird! O des ischt herrli! A gozig’s Bröckle kann mer uf koin Fall schade. I probir’s!
Ja, was isch denn des für a grüner Leibhusar?
A Fröschle! Noi, des is scho a Frosch, und a g’waltig großer no dazu! Am End’ au a verzaubert’s Schneiderle!
Franz Bonn: Der verzauberte Frosch. Breitkopf und Härtel, Leipzig [ca. 1875], Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bonn_Der_verzauberte_Frosch.djvu/14&oldid=- (Version vom 31.7.2018)