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Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter

Fräuleins vergessen, und sie willig einem Manne überlassen, der so zu handeln fähig ist. Gewalt haben, ohne sie zu mißbrauchen, ist das Meisterstük der Großmuth!

Hier nahm der Schenk das Wort, und bewieß meinem Vater mit großer Beredsamkeit, daß er durch seine Einwilligung sein Gewissen nicht beschwere. Auch die andern edlen Männer sprachen ihm mächtig zu, und besonders der Walther von Unmuß, der gar gelehrt ist, und zu Bologna das Recht und die freien Künste studiert hat. – Er begann zu wanken und fragte sie endlich: „wie wolltet ihr aber die Kirche versöhnen?“

Hier trat Kunz in ihre Mitte und erklärte sich: „Alles Gut, sprach er, was Bertha eigen hat, trett’ ich willig dem Kloster ab. Ich verlange nur sie, und bedarf auch sonst nichts weiter. Und zum Trost und Heil der armen Seelen, die im Streite gefallen sind, erbau’ ich auf dem Heerberge, auf dem Platz, wo die Kapelle steht, von meinem eignen Gut, eine Kirche mit Thurm und Geläut,

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Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter. Karl Gottlob Beck, Nördlingen 1794, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Woellstein.djvu/99&oldid=- (Version vom 31.7.2018)