Seite:Bertha von Woellstein.djvu/94

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter

blos die guten Knappen mitgeführt, die ihm und seinen Genossen dienen, er hätt’ sich dann wohl mit aller Ehr’ zurükziehen können. Kraft liegt nicht allemal in der Menge. Das Pöbelvolk, das er in der Mitte seines Haufens gestellt hatte, schien ob unserm Anblik schon zu erzittern, und sobald wir auf sie losstürzten, warfen sie die Waffen weg, und zerstreuten sich. Hans, als ein erfahrner Kriegsmann, wußte wohl, daß damit der Sieg für uns entschieden ward, und war über die feigen Flüchtlinge so zornig, daß er selbst grimmigen Blikes, mit dem Schwerdte über sie herfiel. Die Knappen aber hielten lange Stand, und schienen entschlossen, uns den Sieg nur um Blut zu überlassen. Der Haak von Luschnaw stritt mit einer Kaltblütigkeit, die uns alle in Erstaunen setzte. Er stürzte sich mitten in unsern Haufen und schlug alles nieder, was er mit dem Schwerdt erreichen konnte. Der Schwabenburg faßte ihn zweimal tüchtig mit der Lanze, aber seine Behendigkeit machte das Eisen jedesmal auf seinem Harnisch ausglitschen. Einer von unsern Knechten schlug ihm mit der

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter. Karl Gottlob Beck, Nördlingen 1794, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Woellstein.djvu/94&oldid=- (Version vom 31.7.2018)