Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter | |
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Kunzen, und Kraften und gegen den Schenk.
Wenn nur die Fehde schon vorüber wäre! Ach! es fällt mir äusert schmerzlich, daß um meinetwillen Blut vergossen werden soll. Ich kann nun nichts thun, auser hoffen und beten.
Wie heftig der Zorn meines Vaters ist! Mechthilde! – Er vergißt Gesetz und Ehr’ und nimmt Rache an Leuten, die all’ deß keine Schuld haben, darob er zürnt; und Hirnheim will die Schande seiner Feigheit deken, indem er Wehrlose im Schlafe überfällt, und Friedliche befehdet. – Der Elende!
„Schlaft nur ruhige in eurem Bette, sprach Kraft gestern Abends. Hans ist ein Rittern von Ehre, und dem Gesetze des Kaisers gehorsam. Er kommt nicht wie der Dieb unter dem Schutze der Nacht, und nicht ohne Kunzen erst die Fehde angesagt zu haben. Wir ziehen die Brüke auf, und zween Knechte
Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter. Karl Gottlob Beck, Nördlingen 1794, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Woellstein.djvu/78&oldid=- (Version vom 31.7.2018)