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Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter

Vaters Sinn, wegen des Gelübdes vernommen hatte, wird ers für unräthlich gehalten haben, Kunzens Willen zu erklären, aus Schonung gegen mich und ihn.

Aber, sieh! Mechthilde! wie mich das bängen muß; morgen soll ich ins Kloster, und heute war der Werber da, der mich zur Frau erbitten wollte für den Mann, an dem meine ganze Seele hängt. Noch diese Probe von Treue sollte von Kunzen mir gegeben werden, um auch fester an ihn zu fesseln, damit der Riß von ihm, desto gewaltsamer und heftiger seyn mußte. – Ja ich bin wohl eine arme Bertha, die alles Mitleiden verdient! Gott! wie ist mein Gang in die Zelle so bitter! Ach stürb’ ich doch auf dem Wege! – Keine Zelle ist so finster und so klein, daß sich darinn nicht stets seine Gestalt vor meinen Augen abbilden könnte. Laß mich weinen, Mechthilde! – laß mich weinen! –


Später.

Nun ist es Nacht, Mechthilde! – Noch eine kleine Weile, und ich sitze in meiner

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Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter. Karl Gottlob Beck, Nördlingen 1794, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Woellstein.djvu/63&oldid=- (Version vom 31.7.2018)