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Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter

Kammer. „Einen Gruß, sprach er, vom Ritter Kraft an Fräulein Bertha; und Glük zum Zug ins Kloster!“ „Was hat, fragte ich ihn ängstlich, Kraft hier zu schaffen gehabt?“ „Er kam, erwiederte der Knecht, aus eitler Neugier, um Kunde einzuziehen von Götzen, der zu Aalen im Verhaft sitzt.“ – „War nicht auch von mir die Rede?“ – fuhr ich fort. „Ja, sprach der Knecht, euer Vater erzählte es ihm, wie hart es euch werde, ins Kloster zu gehen, und wie er seinen Nachbarn Kunz um eurethalben in nicht geringem Verdacht habe; auf das schien Kraft mißmuthig zu werden, beurlaubte sich plötzlich und saß auf.“ – Nun war ich erst begierig, alles zu wissen, und that noch viele andere Fragen an den Knappen, womit ich ihm aber wohl mein Inneres verrathen haben mag; denn der Knapp ist nicht wenig schlau, und wenn er einmal eine Spuhr gefunden hat, verliehrt er sie selten wieder. Doch war ich meiner Angst los, weil ich nun wußte, daß er seine Werbung nicht angebracht hat. Um deßwillen kam er sonder Zweifel; aber als er meines

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Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter. Karl Gottlob Beck, Nördlingen 1794, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Woellstein.djvu/62&oldid=- (Version vom 31.7.2018)