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Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter

sey, dann hätt’ ich Aug’ und Herz vor ihm bewahren können. Der Pfaff mochte sagen, was er konnte, ich fuhr fort zu weinen, und war auser Standes, auch nur ein Wort zu sprechen.

Als er merkte, daß er nichts über mich vermochte, war er so unverschämt, mich in Gegenwart meines Vaters zu fragen: ob ich vielleicht verliebt sey? – Ich konnt’ mich kaum enthalten, ihn darüber ins Gesicht zu schlagen. Das hätt’ er sich ja wohl von selbst denken können, daß ich nicht so dumm seyn würde, ihm zu gestehen, daß ich verliebt sey.

Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, von Kunzen getrennt zu seyn. Ich stand auf und umfaßte die Knie meines Vaters, und bat ihn schluchzend: „Vater! lieber Vater! ändert euren Entschluß; ich tauge nicht ins Kloster! ich will bei euch bleiben! ich vergehe in der Einsamkeit!“ Mein Vater richtete mich mit einem Blik voll Mitleiden auf; ich wollte gern, sprach er, liebe Bertha!

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Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter. Karl Gottlob Beck, Nördlingen 1794, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Woellstein.djvu/46&oldid=- (Version vom 31.7.2018)