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Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter

seine Plakereien sehr ernstlich widerrathen, und ihm’s nachdruksamst eingeschärft habe, wie der Raub wider ritterliche Ehre sey, und wie er noch um Haus und Hof, Leib und Leben dadurch kommen könne, und wie ich ihm Hülfe und Schirm, und Oefnung meiner Burg versagen müßte, wenn er um Raubes willen aus dem Seinigen vertrieben würde. Er nahm meine Mahnung zornig auf, ritt mit verbißnem Grimme fort, und trieb sein Wesen nach wie vor. Da machte ihn die Nördlinger Meß aufs neue lüstern nach fremdem Gut. Er zog mit seinen Knappen aus, und verbarg sich mit ihnen auf dem Härtsfelde im Walde, unfern der Heerstraße. Zween Wechsler von Aalen kamen des Weges hergeritten. Sie führten viel Geld und Geschmeide mit sich, und einen Knecht zum Schutz. Götz hielt sie für Gewertschen[1] und versprach sich große Beute. Er fiel mit seinen Leuten über sie her, und nun entspann


  1. Gewürzhändler und Wechsler aus der Lombardei, die im Mittelalter in ganz Europa großen Handel und Wucher trieben.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter. Karl Gottlob Beck, Nördlingen 1794, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Woellstein.djvu/34&oldid=- (Version vom 31.7.2018)